Dienstag, 24. Januar 2012

eine lampe

( entwurf )

Fräulein Sophie –

erschöpft und voller verzweiflung schreibe ich.
Denken Sie sich nur, meine Lampe funktioniert nicht mehr, die Stehlampe. Ich schraube die leuchte in ein: hell; ich schraube
sie, da ich schlafen gehe, in ein: dunkel.
Der schalter ist kaputt: was für ein wort.

Und ist heimat, jenes: licht, leuchten, und wie verletzlich ich bin,
Fräulein Sophie: wieder ist alles anders. Ungeschützt bin ich
dem leben ausgesetzt. Wie soll ich die reparatur bezahlen, wie.

Die Gesellschaft richtet mich zugrunde.
Und ich bin doch ich, van Velde, und möchte leben,
und lieben: lieben –

Die gesellschaft handelt unmittelbare gewalt gegen mich, und
diese gewalt gründet seelische und physische schmerzen gegen
mein leben: das aber, ist, meine armut.

Jan Johan van Velde
24. Januar 2012

Samstag, 21. Januar 2012

21. januar 2012, sonnabend

.
.
Meine seele ist gefangen in diesen armuts bedingungen.
Ich kann nicht handeln.

Jan Johan van Velde
21. januar 2012,
sonnabend

Sonntag, 25. Dezember 2011

fassungslos

Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung,
25. Dezember 2011, seite 12, sports;

( cit. ) Die neuen Adler greifen an. Mit Richard Freitag und Severin Freund hat das deutsche Skisprungteam endlich wieder Siegertypen. Das macht Hoffnung für die Vierschanzentournee.
Von Klaus-Eckhard Jost

WORTFELDER
Adler. Raubtiere, die jagen, aber nicht: angreifen.
greifen. Adler, Greiffvögel.
angreifen. Konflikte, Aggressionen; auch, etwa,
eine angegriffene Gesundheit.
Meldung. Ein ausdruck aus dem militärwesen.

SEMANTIK
Die neuen Adler greifen an.
Etwa, Skispringer werden als Kämpfer publiziert. Die Zeitung
meint: sie greifen an. Deutschlands skispringer, so könnte
man die meldung verstehen, als ersatzkrieger um medaillen bei der vierschanzentournee.

Die Zeitung instrumentalisiert den Sport, so, wie die Politik dieses Landes den Sport instrumentalisiert: denken Sie an die uebertragungen der fussballspiele, zu saisonbeginn, nach der winterpause, im öffentlich-rechtlichen Ersten Programm.

Sport ist nicht mehr das eigen des Sportlers, sport ist
gesellschaftlich verankert in aussersportlichen Feldern.
Sport als Ersatzkrieg, sport als mittel der auseinandersetzung zwischen völkern, so stellt sich das dar in einem so genannten Leitmedium.

Und das geschieht in Deutschland, nach all den Kriegen, die deutsche gesellschaften gegen andere Staaten geführt haben: fassungslos, ich, über das, was doch: Journalismus sein könnte, und ist, aber, eine Instrumentalisierung der Wirklichkeit mit den mitteln der sprache: sportler springen doch ski, und die zeitung macht einen ersatzkrieg daraus.

25. Dezember 2011
Jan Johan van Velde

Sonntag, 18. Dezember 2011

Auf dem Weihnachtsmarkt

Auf dem Weihnachtsmarkt

Figuren aus Holz, die wir zu Hause hatten, in der Adventszeit, in einem der Stände auf dem Weihnachtsmarkt. Wie schön, nach all den Jahren.

Ich kann mir die Figuren nicht kaufen, mir fehlen die Gelder. Heimat ist nicht herstellbar für mich, Rituale und Bräuche kann ich nicht entwickeln.

Ich brauche eine Mütze. Noch kälter soll es werden.

Jan Johan van Velde
18. Dezember 2011,
Sonntag, 4. Advent

Donnerstag, 15. Dezember 2011

Ein Früchtebrot

14. Dezember 2011
Mittwoch


Ein Früchtebrot

Nach langen Wochen des Wartens, jetzt erst, und ich hatte nicht den Mut, das Geld auszugeben: nach langen Wochen des Wartens kaufte ich ein Früchtebrot, weil die Anzahl der Früchtebrote im Laden immer weniger wurde; ich hatte Angst, sie sind dann weg, und ich bekomme keines mehr.

Sieben Taler, zehn Heller. Wie wohlschmeckend das Früchtebrot war und ist, eine Fülle von Aromen: wie wunderbar. Ein dichter Kuchen etwa, der die Früchte des Herbstes, Nüsse Trockenfrüchte, zu einem: charakteristisch vereint.

Und ich weiß noch, wie ich empfand, nach dem Essen mit dem Essen: es war eine leichte Enttäuschung: nichts hatte sich geändert, aber. Und welche Sehnsucht hatte ich gelebt, Sehnsucht nach diesem Früchtebrot.

Nichts hatte sich geändert nach all dem Sehnen.
Ich war allein.

Jan Johan van Velde
Donnerstag, 15. Dezember 2011

Photographie

Photographie

Edith Clever, Berlin;
via, Akademie der Künste;


Jan Johan van Velde,
15. Dezember 2011
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